Kurz vor dem fünften Jahrestag des Atomunglücks von Fukushima fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einen deutlich schnelleren Atomausstieg als bisher geplant. In einer heute in Berlin veröffentlichten Studie mit dem Titel "Atomkraft 2016 - sicher, sauber, alles im Griff?" untersucht die unabhängige Atomexpertin Oda Becker die Risiken, die von Atomkraftwerken und Zwischenlagern in Deutschland ausgehen. Becker konnte mangelhafte Schutzstandards, Hochwasser-, Erdbeben- und Terrorgefahren sowie altersbedingte Ausfälle der Sicherheitssysteme nachweisen.
Nach dem Atom-Gau in Fukushima vor fünf Jahren habe endlich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erkannt, dass die Atomenergie ein Irrweg ist. Mit der Stilllegung von inzwischen neun Atomreaktoren sei ein erster Schritt getan. Der Weiterbetrieb von acht Reaktoren, einer davon in Brokdorf an der Unterelbe, berge jedoch nach wie vor enorme Risiken. Auch in Deutschland sei jederzeit ein größerer Störfall oder ein Super-Gau möglich.
„Die große Atomkatastrophe von Fukushima jährt sich zum fünften Mal, die Katastrophe von Tschernobyl zum dreißigsten Mal. Tausende Menschen starben und Hunderttausende leiden noch heute unter den Folgen. Damit
sich diese Geschichten nicht wiederholen, muss Atomkraft Geschichte werden“, fordert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Der BUND ruft alle Hamburgerinnen und Hamburger dazu auf, sich an den aktuellen Protestkundgebungen für einen schnelleren Atomausstieg zu beteiligen.
Freitag, 11. März 2016, 16 Uhr, Hamburg
Mahnwache vor dem japanischen Generalkonsulat, Rathausmarkt 5,
auf dem Gehweg vor dem Konsulat
Samstag, 12. März, 12 Uhr, Kiel
Demonstration, Asmus-Bremer-Platz: 30 Jahre Tschernobyl, 5 Jahre
Fukushima
Sonntag, 24. April 2016, 12 Uhr
Demonstration am AKW Brokdorf
Weitere Informationen unter http://akw-brokdorf-abschalten.de/.
Paul Schmidt, Pressesprecher
http://bund-hamburg.bund.net/.